Ob ein Baum gesund ist und den Böen des nächsten Sturmes trotzen kann, lässt sich bei einer genauen Baumuntersuchung feststellen. Die Ergebnisse fassen wir übersichtlich in einem Baumgutachten für Sie zusammen. Als Experte in der Baumpflege bringen wir das nötige Fachwissen mit, um eine eingehende Baumdiagnose durchführen. Etwaige Sicherheitsrisiken durch morsche Baumteile können wir so aufdecken.
Ein Baumgutachten ist eine wichtige Vorsichtsmaßnahme, die Sie bei der Instandhaltung von Grünflächen unterstützt. Hinsichtlich der Verkehrssicherheit sind Sie damit auf der sicheren Seite und auch bei Nachbarschaftskonflikten ist ein Gutachten nützlich. Krankheiten werden früh von einem versierten Gutachter erkannt und schriftlich festgehalten. Möglichen Sach- und Personenschäden durch geschwächte Bäume kann so vorgebeugt werden.
Im ersten Schritt eines Baumgutachtens erfolgt im Regelfall eine Sichtkontrolle. Der gesamte Baum wird hierbei wenn möglich vom Boden aus bzw. mit Hilfe von Seilklettertechnik oder Arbeitsbühne auf sogenannte Defektsymptome untersucht. Diese Prüfstufe ist im Prinzip die wichtigste und reicht in vielen Fällen bereits aus. Die Pflicht einer weitergehenden messtechnischen Untersuchung (Prüfstufe 2–4) besteht jedoch dann, wenn Defektsymptome oder gar Defekte (wie z.B. Pilzbefall, Höhlungen, Risse, Wurzelschäden, etc.) erkannt werden.
In der nachfolgenden Galerie sehen Sie einige Beispiele von Defekten, die wir in unseren Sichtkontrollen diagnostiziert haben. Anhand dieser Kontrolle können unsere Gutachter entscheiden, welche Messtechnik sie gezielt und sinnvoll einsetzen können.
Diese Methode ermöglicht uns eine genauere Diagnose des Holzzustandes an einem bestimmten Punkt. Unsere Baumgutachter machen mit dem Feinnadelbohrgerät “Resistograph” eine Probebohrung direkt am Defekt des Baumes. Trifft die 1,5 mm dünne Messnadel auf zersetzte oder gar ausgehöhlte Holzbereiche, so sinkt der Messwiderstand signifikant ab. Aus den Messkurven können wir Aussagen über den inneren Zustand des Holzes treffen, u. a. über Druckholz, Fäule, Hohlräume, Risse und andere innere Defekte. Außerdem gibt die Bohrung Aufschluss über den Jahrringzuwachs.
Zur Ermittlung der Restwandstärke von gesundem Holz ist dieses Messverfahren unumgänglich. Die Messung ist effizient und darüber hinaus schonend für den Baum. Anwendung findet die Resistographie insbesondere bei lokalen Stamm-Höhlungen. Hierbei kann bis in den cm-Bereich diagnostiziert werden.
Anhand der durch Bohrwiderstandsmessung ermittelten Kennwerte lässt sich in vielen Fällen bereits eine Aussage zur Bruchsicherheit einer Defektebene treffen. Die ermittelten Restwandstärken müssen grundsätzlich mindestens 1/3 des Stammradius betragen. Dieser kritische Punkt der Bruchsicherheit bei vollbekronten Bäumen wurde in einer Feldstudie festgestellt.
Die Schalltomographie zeichnet ein Querschnittsbild des gesamten Baumes in der Untersuchungsebene auf. Die Ausdehnung von Fäule und Rissen im Holz kann ohne wesentliche Verletzungen am Baum vermessen werden. Auf dieser Grundlage lässt sich eine ökologisch wie auch wirtschaftlich sinnvolle Maßnahme zur Gewährleistung der Verkehrs- und Rechtssicherheit planen. In baumstatisch kritischen Situationen besteht die Möglichkeit einen Zugversuch (Prüfstufe 4) zu integrieren.
Der Schalltomograph besteht aus einer Reihe von Sensoren, die in einer festzulegenden Defektebene um den Stamm befestigt werden. Die Sensoren erfassen dabei die Laufzeiten von erzeugten Schallimpulsen zwischen den Sensoren und leiten diese an einen Computer weiter. Die Laufzeiten sind dabei vom Zustand des Holzes abhängig. In gesundem Holz breitet sich der Schall-Impuls schnell aus, die Laufzeiten sind hoch. Dort, wo das Holz durch Fäule angegriffen ist, sind die Laufzeiten niedriger, da sich der Schall in gefaultem Holz langsamer ausbreitet, oder im Prinzip sogar regelrecht um eine Höhlung herum laufen muss und folglich wegen des längeren Wegs eine längere Zeit benötigt.
Die Laufzeiten induzierter Schlagimpulse werden mit Sensoren aufgezeichnet und zu einer Flächengrafik (Tomogramm) umgerechnet. Dadurch lässt sich der Stammquerschnitt auch für Laien verständlich darstellen. In gesundem Holz breitet sich der Schallimpuls schneller aus als in schadhaftem Holz. Ist das Holz von Fäule angegriffen, muss der Schall sogar regelrecht um eine Höhlung herum laufen und benötigt folglich wegen des längeren Wegs eine längere Zeit.
Beim Zugversuch wird mittels Seilwinde eine geringe und für den Baum unschädliche Windlast simuliert. Die aus der Krafteiwirkung resultierenden Dehnungen der Stammrandfasern und die Neigung des Baumes werden mit Sensoren digital erfasst. Die daraus resultierenden Daten ermöglichen eine Beurteilung der Bruch- und Standsicherheit. Durch Hochrechnung lässt sich im Vergleich mit empirischen Messwerten außerdem ein Sicherheitswert für das Verhalten in orkanartigen Windverhältnissen prognostizieren.
Unsere Baumgutachter erhalten somit wertvolle zusätzliche Informationen zu den anderen integrierten Messverfahren Resistographie und Schalltomographie. Zugversuche werden beispielsweise bei Wurzelbeschädigungen, schrägstehenden oder einseitig ankernden Bäumen eingesetzt. Die anderen oben aufgeführten Messverfahren sind in diesen Fällen alleine nicht mehr ausreichend.