Tilia Baumpflege

Harztropfen an einer Schnittwunde am Baum

Schnittzeitpunkt bei Bäumen

Der opti­male Schnitt­zeit­punkt für Baum­pfle­ge­maß­nahmen ist von mehreren Faktoren abhängig. Insbe­son­dere die jahres­zeit­li­chen Vorgänge eines Baumes und seine Abschot­tung sind in unserem gemä­ßigten Klima wesent­lich. Darüber hinaus ist auch noch das Bundes­na­tur­schutz­ge­setz zu berück­sich­tigen. Dieses unter­sagt Fällungen und Rodungen von Bäumen und Gehölzen während der Vege­ta­ti­ons­zeit zwischen 1. März und 30. September.

Grund­sätz­lich lässt sich fest­stellen, dass bei Schnitt­maß­nahmen während der Vege­ta­ti­ons­pe­riode die geringsten Folge­schäden auftreten. Mit der Entfer­nung von Ästen wird in den Energie- und Versor­gungs­haus­halt des Baumes einge­griffen. Außerdem machen die Schnitt­wunden den Baum anfällig für den Befall durch Schäd­linge wie holz­zer­set­zende Pilze. In den Früh­lings- und Sommer­mo­naten ist das Baum­ge­webe jedoch aktiv und es können die ersten Wund­re­ak­tionen ablaufen. Der Baum reagiert mit Abschot­tung und über­wallt den Wund­rand. Auch zur besseren Erken­nung von Totholz und stärker geschwächten Ästen ist ein Schnitt­zeit­punkt während der Vege­ta­ti­ons­pe­riode sinnvoll.

Die oben genannte Empfeh­lung bezieht sich ausschließ­lich auf scho­nende Form- und Pfle­ge­schnitte wie der Erzie­hungs­schnitt, die Kronen­pflege oder auch eine leichte Kronen­ein­kür­zung. Stär­kere Eingriffe während der Vege­ta­ti­ons­pe­riode wirken sich negativ auf den Baum aus, da zu viel Blatt­maße entnommen wird. Darüber hinaus bedürfen sie einer Absprache mit den entspre­chenden Ämtern, z. B. der Unteren Natur­schutz­be­hörde. Davon ausge­schlossen sind ledig­lich Maßnahmen zur Gefah­ren­ab­wehr wie z. B. die Besei­ti­gung von abge­stor­benen oder bruch­ge­fähr­deten Ästen und Bäumen.

Starke Kronen­ein­kür­zungen, Kopf­schnitte und die Behand­lung gekappter Kronen sollten in der Ruhe­phase erfolgen. Folge­schäden am Baum können so vermieden werden. Glei­ches gilt übri­gens auch für den Obst­baum- und Strauch­schnitt. Mit Ausnahme von Kirsch- und Pfir­sich­bäumen, hier ist ein Sommer­schnitt vorzu­ziehen. Und eine letzte Regel noch zum Schluss: Bei Tempe­ra­turen unter ‑5 °C sollten Bäume nicht geschnitten werden, da das lebende Gewebe geschä­digt werden kann!